Lektorieren und Redigieren

Mehr als Korrekturlesen: Warum wir redigieren

Korrektorat oder Lektorat – Hauptsache, jemand liest drüber? Jein. Von Flüchtigkeitsfehlern über Stil- und Strukturfragen bis hin zum Layout: Wir erklären, wer was prüft – und wieso.

SO GEHT QUALITÄTSMANAGEMENT IM REDAKTIONELLEN BEREICH

AUCH REDAKTEURE HABEN NUR ZWEI AUGEN.

Der Redakteur kennt seinen Text in- und auswendig, die Projektmanagerin weiß um Inhalt und Struktur. Wie Texte auf Leser wirken, können beide nicht mehr richtig bewerten. So gehen Tippfehler unter und Wissen wird vorausgesetzt, obwohl es nicht der Zielgruppe entspricht. Wir werden betriebsblind – weil wir selbst so tief im Thema sind.

 

Das ist normal und richtig so. Der Blick eines Dritten hilft dabei, nicht in (unnötigen) Fachjargon zu verfallen. Sprechen Sie täglich von KPI und SEO? Je nach Zielgruppe sollten wir gewisse Ausdrücke erklären – darauf wird beim Redigieren geachtet, beim Korrektorat normalerweise nicht.

UNDURCHSICHTIGE TERMINI

IST DOCH EH ALLES DAS GLEICHE? EBEN NICHT!

Korrektorat, Lektorat und Redaktion eines Textes werden manchmal synonym verwendet. Ohne konkrete Absprache stehen Sie am Ende vor unnötig hohen Kosten oder unzureichender Überarbeitung.

 

Wir erklären die Unterschiede zwischen den drei Begriffen. Geschützt sind die Bezeichnungen allerdings nicht. Damit Sie die Dienstleistung bekommen, die Sie benötigen, sollten Sie daher vor jedem extern erteilten Auftrag klären, was gefordert ist.

Undurchsichtige Termini – Lektorieren oder Redigieren?

KORREKTORAT IST MINIMUM!

FORMAL ALLES OKAY?

Das Korrektorat ist die letzte Instanz der Korrektur: Hier überprüfen Redakteure den Text auf formale Fehler: Flüchtigkeits- und Tippfehler werden korrigiert, Rechtschreibung und Grammatik nach aktuellem Stand überarbeitet, die Interpunktion gecheckt. Ein einfacher Tippfehler rutscht jedem ab und zu durch, wenn er einen Text bereits mehrfach überarbeitet hat. Genau dafür ist diese letzte Korrekturschleife da. Inhalt und Stil rühren die Korrektoren nicht an. Das Korrektorat steht somit direkt vor der Veröffentlichung – jetzt wird am eigentlichen Text nichts mehr geändert.

FIRST THINGS FIRST: DAS LEKTORAT

PASSEN FORM, INHALT UND STIL?

Üblicherweise findet das Lektorat vor dem Korrektorat statt. Immerhin drehen die Lektoren an grundlegenden Stellschrauben. Bevor also die engmaschige Überprüfung angegangen wird, sollte zunächst eine Version stehen, die so gedruckt werden könnte.

 

Sind die Texte noch nicht rund, steht ein Lektorat an. Hier wird der Inhalt überprüft: Ist der Text logisch nachvollziehbar und gut strukturiert? Stimmen die Aussagen? Zieht die Argumentation? Gibt es Gedankensprünge oder schiefe Bilder? Wo steigt der Leser eventuell aus, weil es zu schnell oder zu langsam vorangeht?

 

Ebenso kontrolliert der Lektor die allgemeine Wortwahl, den Ausdruck und Stil. Wie steht es mit Umgangssprache? (Wäre dieser Satz für Ihr Medium in Ordnung oder zu salopp?) Schließlich geht es gleichermaßen um einheitliche Schreibweisen – damit nicht am Anfang des Textes Portrait und am Ende Porträt steht. Der Text wird rundgemacht. Erst danach steht der Feinschliff an.

 

Es gibt Lektorate, die ein Korrektorat beinhalten. Gängig ist das allerdings nicht. Darum gilt auch hier: Absprachen treffen. Je nach Medium ist ein Fachlektorat nötig – nicht immer reicht gute Allgemeinbildung aus, um inhaltliche Fehler zu finden. Darüber hinaus wird die Zielgruppe nicht immer berücksichtigt – dabei ist eine zielgruppengerechte Aufarbeitung grundlegend, damit Texte wirken.

Inhalt überprüfen
Wortwahl und Ausdruck überprüfen

UND WAS WIRD JETZT NOCH REDIGIERT?

DER RUNDUMSCHLAG BEIM ÜBERARBEITEN.

Je nach Haus wird beim Redigieren zusätzlich das Layout betrachtet: Absätze werden überprüft, Worttrennungen und Anführungszeichen korrigiert, Zeilenabstände angepasst. Sind Grafiken und Bilder oder Tabellen sinnvoll angeordnet? Das Lektorat ist hier mit inbegriffen.

Manchmal ist der Duktus Thema: Passt er zum Stil des Mediums/Hauses? Gibt es feste Vorgaben zum Corporate Wording? Ob Social-Media-Plattform, Website oder Broschüre: Jedes Medium hat seine eigene Sprache – genauso wie Fans und Marken – wichtig ist die zielgruppengerechte Ansprache.

 

Gerade beim Redigieren kann es zu ungewollter Arbeit kommen, etwa, wenn der gesamte Text neu geschrieben wird. Dann nutzt der Autor den vorliegenden Text als Grundlage, recherchiert, strukturiert um. Das kann dazu führen, dass von der ursprünglichen Fassung nur noch das Thema übrig bleibt. Auch das ist Auslegungssache und muss vorher besprochen werden.

Redigieren

FAZIT: GUTER CONTENT MUSS FEHLERFREI SEIN

ACHTEN SIE AUF DIE RICHTIGE QUALITÄTSKONTROLLE.

Alles andere sieht nach liebloser, schlimmstenfalls unprofessioneller Arbeit aus. Inhaltliche Fehler können richtig teuer werden. Feste Definitionen gibt es kaum, die angebotenen Leistungen variieren stark. Legen Sie darum unbedingt vorher fest, was Sie von einer Überarbeitung erwarten – unabhängig von der Bezeichnung.

INTERESSE GEWECKT?

Für weitere Informationen zum Thema Lektorat und Texterstellung, unserer Arbeitsweise und individuellen Angeboten, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden.

BJÖRN SCHNEIDER

Geschäftsführer

0421 27867-239

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