Social Media Trends 2022
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Umweltfreundliches Drucken

Print – aber nachhaltig!

Print lebt! Hochwertige Druckprodukte sind langlebig, wecken Emotionen und lassen sich mit interessanter Haptik noch individueller gestalten.

Allerdings sorgen die Klimaerwärmung und zunehmende Umweltkatastrophen dafür, dass auch Printprodukte immer genauer im Hinblick auf ihre Nachhaltigkeit hinterfragt werden. Deshalb fragen sich die Abnehmer von Druck-Erzeugnissen immer häufiger:

Was bedeutet die Herstellung von Printprodukten für unseren CO2-Fußabdruck?

Wie lassen sich Broschüre, Plakat & Co. nachhaltiger produzieren?

Wie findet man heraus, welche Druckereien umweltgerecht und nachhaltig produzieren? 

Welche Zertifikate stehen für wirklich nachhaltige Produktion?

Veröffentlicht von
MIRIAM EDELMANN

Nachhaltige Printproduktion

Mehr als nur klimaneutrales Drucken!

Wenn Druckereien einen klimaneutralen Druck anstreben, gilt es für sie, die anfallenden CO2 Emissionen durch Investitionen in Klimaschutzprojekte zu kompensieren.

Nachhaltige Printproduktionen beinhalten aber deutlich mehr – und sie setzen früher im Druckprozess an. Zu einer nachhaltigen Produktion von Drucksachen gehören verschiedene Aspekte. Dabei werden nicht nur Nachhaltigkeitspotenziale in der gesamten Wertschöpfungskette genutzt. Darüber hinaus werden z. B. Wertstoffe getrennt, recycelt und/oder nachhaltig entsorgt.

Für den Transport der fertigen Printmedien bietet sich ein klimaneutraler Paketversand mit spezialisierten Logistikern an. Auch Ökostrom und wasserlösliche Biofarben sind ideale Zutaten für eine nachhaltige Druckproduktion. Viele dieser Nachhaltigkeitsmaßnahmen können sich Druckereien offiziell attestieren lassen.

Zertifikate für nachhaltige Druck- und Lieferprozesse

Anhand von Umweltsiegeln erkennen Verbraucher, ob eine Druckerei umweltfreundlich arbeitet. Allerdings gibt es teils große Unterschiede: Nicht jedes Siegel deckt Nachhaltigkeitskriterien im selben Umfang ab. Genauso wenig ist jeder als umweltfreundlich zertifizierte Druck- oder Auslieferungsprozess auch klimaneutral.

Forest Stewardship Council (FSC)

Der Forest Stewardship Council ist eine Non-Profit-Organisation mit internationaler Ausrichtung. Das weltweit anerkannte Siegel besagt, dass von der Baumrodung bis zum fertigen Produkt ausschließlich FSC-geprüfte Materialien zum Einsatz kommen.

Klimaneutral gedruckt

Dieses Siegel steht für Druckprozesse, deren Treibhausgas-Emissionen mithilfe von Klimaschutzprojekten ausgeglichen werden. Die Zertifizierung erfolgt anhand von höchsten Nachhaltigkeitsstandards.

GoGreen

Ein Beispiel für umweltschonenden Versand: Das GoGreen-Siegel von DHL kennzeichnet CO2-neutrale Transporte. Die hier entstehenden Emissionen werden mit Investitionen in nachhaltige Klimaschutzprojekte ausgeglichen – genau wie beim klimaneutralen Drucken.

 

In Deutschland gibt es viele umweltzertifizierte Druckereien. Dabei steht jedes Siegel für einzelne Nachhaltigkeitsaspekte in der Wertschöpfungskette. Das allein garantiert allerdings noch keine ganzheitlich nachhaltige Produktion und Auslieferung von Printprodukten.

So steht das FSC-Siegel dafür, dass das bei der Druckproduktion verwendete Papier ausschließlich aus Holz von zertifizierten Wäldern hergestellt wurde. Insofern tragen die Käufer zu einer nachhaltigen Waldwirtschaft und Papierproduktion bei. Andere Aspekte des umweltfreundlichen Druckens werden bei diesem Siegel hingegen nicht berücksichtigt.

Andere Zertifikate denken Nachhaltigkeit weiter

Im Magazin medien.de nennt der Umweltexperte Guido Rochus Schmidt eine Reihe von Zertifikaten, die das Umweltschutz-Engagement von Druckanbietern ganzheitlich und umfassend beurteilen.[1] Darunter fallen zum Beispiel die folgenden Auszeichnungen, von denen wir Ihnen einige in den folgenden Abschnitten vorstellen:

 

EMAS

An EMAS teilnehmende Organisationen veröffentlichen und aktualisieren regelmäßig eine Umwelterklärung über die ökologischen Auswirkungen ihrer Produktion, ihre Umweltleistung und Umweltziele. Durch einen Umweltgutachter geprüfte Organisationen können sich in das EMAS-Register eintragen lassen und das Siegel führen.

Blauer Engel

Seit den 80er Jahren ist der Blaue Engel das Umweltsiegel der Bundesregierung. Es wird unabhängig ausgestellt und genießt eine hohe Glaubwürdigkeit. Zudem stellen die Prüfer hohe Anforderungen an die kandidierenden Produkte und Dienstleistungen.

Der Blaue Engel DE-UZ 195 umfasst eine Nachhaltigkeitsprüfung des Papiers sowie des gesamten Produktionsprozesses. Zu den geprüften Aspekten gehören u. a. die Druckplattenbelichtung, das Abfallkonzept und die eingesetzten Druckhilfsmittel. Deutschlandweit gibt es lediglich ein Dutzend mit dem Blauen Engel DE-UZ 195 zertifizierte Druckereien.

UmDEX/print

Der UmDEX/print (auch „Umwelt-Index-Druck“) ist ein Metalabel, das die Umweltfreundlichkeit von Druckprodukten ganzheitlich beurteilt. Dabei durchlaufen die bewerteten Dienstleister keinen erneuten Zertifizierungsprozess. Stattdessen führt UmDEX/print ein Verzeichnis mit allen Labels und Zertifikaten, die die Anbieter vorzuweisen haben. Hier können sich User einfach und übersichtlich über die Umweltfreundlichkeit von Betrieben und ihren Produkten informieren.

Fazit: Deutliche Fortschritte – aber noch immer Luft nach oben

Eine schnelle Online-Recherche liefert überraschend viele Druckereien, in deren Firmenprofil das Thema Nachhaltigkeit bereits eine große Rolle spielt. Einige Betriebe sind schon mehrfach zertifiziert und verfolgen ganzheitliche Ansätze im Interesse des Umweltschutzes.

Auch die Papierhersteller stellen sich immer mehr auf nachhaltige Produkte ein: Umweltpapier ist schon lange nicht mehr grau und grob, sondern hat sich im feinsten Segment der Imagepapiere etabliert. Viele Druckereien sehen sich in puncto Nachhaltigkeit in einer Vorreiterrolle, etwa durch die Aufnahme des Themas in den eigenen Corporate-Compliance-Regelungen. Umfangreiche Nachhaltigkeitsberichte stützen diese Einschätzung.

Dem Zeitgeist entsprechend ziehen nun die Endverbraucher nach, die sich immer mehr Gedanken um ihren ökologischen Fußabdruck machen und Nachhaltigkeitsaspekte bei der Beauftragung ihrer Printproduktionen berücksichtigen.

Zwar bleibt noch immer Luft nach oben, was die Zertifizierung von umweltschonenden Druckprozessen betrifft. Dass das Thema im Bewusstsein von Printproduzenten und -kunden angekommen ist und dort auch in Zukunft an Bedeutung zunehmen wird, ist hingegen schon jetzt klar zu erkennen.

 

[1] Quelle: Guido Rochus Schmidt. 2020. Grün ist nicht gleich Grün. https://magazinmedien.de/kriterien-oeko-druckerei-finden/.

INTERESSE GEWECKT?

Für weitere Informationen zum Thema Umweltfreundliches Drucken oder unserer Arbeitsweise und individuellen Angeboten, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden.

CLAUDIA MOLITOR

Leitung Corporate Publishing / Print

0421 27867-17

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