construktives Engagement
construktives Engagement

„Make a better place for you and me“ – construktives Engagement

Wer etwas verändern will, der beginnt am besten bei sich selbst – so auch wir. Unser erster Impact wirkt zunächst vielleicht ganz klein, ist aber doch ein ganz bedeutender. Denn er ebnet den Weg für alle weiteren. Um am Ball zu bleiben und das Ziel im Agenturalltag nicht aufzuschieben oder gar aus den Augen zu verlieren, macht Gründer Kai kurzerhand Nägel mit Köpfen und ruft das construktiv Better World Team ins Leben. Mit Unterstützung aus Redaktion, Social Media, Grafik und Co. kümmern Kai, Sebastian und Justin sich fortan um alles, was in Sachen Engagement so anfällt. Hier wird gebrainstormt, getippt, gepostet und vor allem gemacht – getreu dem Motto team work makes the dream work. So sollen nachhaltige und soziale Themen kontinuierlich in den Arbeitsalltag und die Unternehmensstrukturen integriert werden – Selbstoptimierung im Sinne einer besseren Welt. Und die ersten Früchte können sich sehen lassen. Vorhang auf, Bühne frei.

Veröffentlicht von
ANNA ZINKE

Ebene 1: Klima- und Artenschutz

Ein großes Thema für unser Better World Team ist der Klima- und Artenschutz. Denn wir sind der Meinung: Als Unternehmen mit über 90 Mitarbeitenden tragen wir – wie jeder Mensch – eine Verantwortung gegenüber der Erde, der wir gerecht werden möchten.

Klimaneutralität

Den ersten Schritt in die richtige Richtung bildet das Bekenntnis zur Klimaneutralität. Das heißt: Fortan möchten wir auf Hochtouren daran arbeiten, unseren CO2-Fußabdruck zu neutralisieren. Zunächst achten wir also darauf, die Umwelt nur dann zu belasten, wenn es auch unbedingt nötig ist, und in vielen Bereichen auf nachhaltige Alternativen umzurüsten – das beginnt beim Kühlschrank und dessen Inhalt und reicht über den Bürobedarf bis hin zum Toilettenpapier. Ganz und gar vermeiden lassen sich die CO2-Emissionen leider nicht, denn auch wir sind auf Hard- und Software angewiesen, müssen ins Büro und zurück nach Hause kommen und sind eben Menschen. Die Lösung: Kompensationsmaßnahmen.

 

Seit 2021 sind wir zum Beispiel stolze Betreiber einer CO2-neutralen Website: Für die produzierten Emissionen und den Rohstoff- und Energieverbrauch kommen wir auf, indem wir weltweit Projekte unterstützen, die nachhaltig den CO2-Ausstoß reduzieren und positive soziale Effekte haben. Und auch auf Unternehmensebene möchten wir langfristig klimaneutral werden: Deshalb haben wir mit der Ermittlung unserer CO2-Bilanz anhand von Anfahrtswegen, Verkehrsmitteln und mehr schon mal den Anfang gemacht.

Bäume pflanzen und Gutes tun

Aber auch über die Klimaneutralität hinaus möchten wir unsere Verantwortung wahrnehmen und aktiv dazu beitragen, dass diese Welt nach und nach zu einem besseren Ort werden kann. Deshalb haben wir uns gefragt: Was können wir noch tun, um unserem Planeten sowie auch den Menschen, die darauf zu Hause sind, etwas zurückzugeben? Nach ein wenig Recherchearbeit sind wir schließlich auf ein Projekt aufmerksam geworden, das Umwelt- und soziales Engagement miteinander vereint wie kein zweites. Gemeinsam mit Eden Reforestation Projects können wir seit Dezember 2021 stolz behaupten: we plant trees and save lives. So tut jeder einzelne Mitarbeitende bei construktiv mit seiner Arbeitszeit automatisch Gutes – und das wird sofort und ganz konkret spürbar. Für jede gearbeitete Stunde wird fortan eine Mangrove auf unserer ganz eigenen Aufforstungsfläche Port Reitz in Kenia gepflanzt. Bisher wurden durch uns so schon 55.452 Bäume gepflanzt.

 

Unter den Bäumen sind Mangroven echte Supertalente: Sie wachsen besonders schnell und binden enorm viel CO2. Mit der Aufforstung wirken wir dem Klimawandel entgegen, der mitunter auch durch die anhaltende Rodung von Waldflächen im Sinne der Industrialisierung beschleunigt wird. Gleichzeitig schafft das Projekt Arbeitsplätze für die Menschen vor Ort – und leistet somit gleich doppelt einen Beitrag.

Wildbienen-Patenschaft

Ein weiterer Punkt auf der Agenda ist der Erhalt unserer natürlichen Lebensgrundlagen. Wir stecken mitten in der Klimakrise – menschengemacht und von verheerendem Ausmaß für alle Lebewesen auf diesem Planeten. Das hat gravierende Folgen. Eine davon ist das Artensterben im Tierreich. Um diesem entgegenzuwirken, hat sich der Hof Kaemena in Bremen mit Experten zusammengetan und das Projekt „Kaemena blüht“ ins Leben gerufen. Hier wird vom Aussterben bedrohten Wildbienenarten eine neue Heimat aus Blühflächen und Nistplätzen geschaffen, um ihnen ein Stück des Lebensraums zurückzugeben, den wir Menschen ihnen durch den Erbau unserer Zivilisation über Jahrhunderte hinweg genommen haben.

 

Klingt gut, oder? Finden wir auch – ein Summen wie Musik in unseren Ohren. Deshalb unterstützen wir das Bremer Projekt und sind seit 2021 Paten einer 300 Quadratmeter großen Wildwiesenfläche.

Ebene 2: Unterstützung von engagierten NGOs und Unternehmen

Eines ist uns bei alldem jedoch ziemlich schnell bewusst geworden: Die Welt lässt sich nicht von heute auf morgen verändern – und doch zählt jeder noch so kleine Beitrag. Umso glücklicher sind wir, dass wir bei construktiv mit diesem Anliegen nicht allein dastehen, sondern mit verschiedensten Kunden zusammenarbeiten, denen die Umwelt und die Menschheit genauso am Herzen liegen wie uns. Ein paar Beispiele gefällig? Here we go.

NABU – Naturschutzbund Deutschland

Schon seit mehr als 10 Jahren arbeiten wir für den Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, der als ältester deutscher Umweltverband seit 1899 aktiv Arten- und Naturschutz betreibt, Bewusstsein schafft und informiert. Im letzten Jahr haben wir zum Beispiel das kleine Rotkelchen ganz groß rauskommen lassen – und dafür gesorgt, dass es die Aufmerksamkeit bekommt, die ihm als Vogel des Jahres gebührt. Eine Kampagne, die wir seit vielen Jahren begleiten und lieben, und zu der sich inzwischen zahlreiche andere Projekte wie die Ratgeberreihe NABU Tipps, die Infobroschüre NABU Aktiv oder die Renaturierung der Havel gesellen.

DRK – Deutsches Rotes Kreuz

Einen echten #weltveränderer haben wir auch mit dem Deutschen Roten Kreuz – DRK – an unserer Seite. Ob Lebensrettung, Katastrophen- oder Kindernothilfe: Hier ist soziales Engagement nicht nur Herzensangelegenheit, sondern Prio 1. Umso glücklicher sind wir, das DRK seit dem Jahr 2021 auch bei der digitalen Umsetzung der Agenda 2030 unterstützen zu dürfen. Hierbei lautet unsere Mission: Awareness schaffen.

 

Mit 17 nachhaltigen Entwicklungszielen (Sustainable Development Goals, kurz SDGs) will die Weltgemeinschaft unsere Welt zu einem besseren Ort machen. Die Leitprinzipien: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Da sind wir dabei! Gemeinsam mit 12 Influencern starten wir im Jahr 2021 die SDG-Onlinekampagne, um zu informieren und zu sensibilisieren. Im Fokus: Gesundheit, sauberes Wasser, Armut, Hunger, Ungleichheiten und Klimaschutz.

Allos Hof-Manufaktur und Staatlich Fachingen

Ob Big Player oder lokales Unternehmen – jeder hat die Möglichkeit, das Beste aus sich rauszuholen. Bei der Allos Hof-Manufaktur zum Beispiel stehen Qualität und Nachhaltigkeit an erster Stelle – und das zeigt sich nicht nur anhand der Produkte, sondern manifestiert sich auch in der Unternehmensmentalität. Deshalb heißt es hier: Gesunde Ernährung – gesunder Mensch – gesunde Umwelt.

 

Und auch Staatlich Fachingen liegt die Umwelt am Herzen: Seit 2021 ist das gesamte Unternehmen klimaneutral, sorgt für sauberes Trinkwasser in Madagaskar und ist für uns ein echtes Vorbild. Wie sagt man so schön? Surround yourself with positive people. Das nehmen wir beim Wort.

Ebene 3: Krisen- und Katastrophenhilfe und soziale Verantwortung

Nun aber zurück zu den Dingen, die uns in jüngster Vergangenheit ganz besonders bewegt haben – schließlich auch dazu, nun selbst etwas bewegen zu wollen. Wie oft standen wir wie festgefroren vorm Radio, den Mund geöffnet, den Blick gesenkt, ungläubig, bestürzt, fassungslos. Die Fragen bohren so gnadenlos, an Tagen wie diesen: Wieso? Weshalb? Warum? Und nicht zuletzt: Was tun?

Krieg in der Ukraine

Ganz egal, wie lang wir es auch versuchen: Es wird uns nicht gelingen, die richtigen Worte zu finden für das, was aktuell in der Ukraine passiert. Zu tief sitzen Schock und Schmerz, Ungläubigkeit und das Gefühl von Ungerechtigkeit. Dass in einem Land, dem wir so nahe sind, Menschen um ihr Leben bangen, alles hinter sich lassen und dabei zusehen müssen, wie ihr Zuhause zerstört wird, dass Zivilisten zu Soldaten werden, um ihre Liebsten und ihre Heimat zu verteidigen, bleibt trotz all der Bilder, die uns täglich erreichen, unvorstellbar. Umso berührender finden wir die Welle der Solidarität und Anteilnahme, die die Welt – und mit ihr auch uns – seither ereilt. Um nicht untätig zuzusehen, haben wir uns entschlossen, aktiv zu werden. Durch eine Instagram-Spendenaktion mit dem Deutschen Roten Kreuz und ein Twitch-Charity-Event wollen wir Bewusstsein schaffen für das, was Putin gerade mitten in Europa passieren lässt.

 

Außerdem unterstützt construktiv das Deutsche Rote Kreuz sowie verschiedene Hilfsorganisationen, -initiativen und -vereine mit Geldspenden in Höhe von insgesamt 17.500 Euro und stellt weitere 7.500 Euro für die Direkthilfe in Bremen zur Verfügung. Weil jede Hilfe zählt.

 

Unsere Gedanken sind und bleiben bei den Betroffenen vor Ort und auf der Flucht.

Taliban in Afghanistan

Doch auch an anderen Orten der Welt herrschen katastrophale humanitäre Bedingungen. Wenn Menschen um ihr Leben fürchten müssen, bloß weil sie sind, wie sie sind, wenn erarbeitete und etablierte Frauenrechte gewaltsam untergraben und Minderheiten bedroht, missbraucht und von der Gesellschaft ausgeschlossen werden, dann ist ein solcher Zustand erreicht. In Afghanistan sorgt die Machtübernahme der Taliban nach dem Abzug internationaler Truppen dafür, dass Angst und Schrecken das Leben von Frauen, Homosexuellen, Kindern und politischen Gegnern dominieren – es herrscht eine humanitäre Krise, die auf dem besten Weg ist, sich zu einer Katastrophe zu entwickeln.

 

Für Frieden, Bildung und Förderung für Frauen und Kinder setzt sich der Afghanische Frauenverein e. V. ein. Diesen Schutz vor Terror und Unterdrückung halten wir für den einzig richtigen Weg – und unterstützen den Verein deshalb durch eine Geldspende.

Covid-19: Förderung der Impfkampagne

Mit Blick auf die Corona-Pandemie lautet die Devise: Ärmel hoch und impfen lassen. Dazu stehen wir und das unterstützen wir seit Tag 1 – vor allem dort, wo wir zu Hause sind: in Bremen und im Internet. Deshalb sind wir froh, Teil der Kampagne Bremen Impft gewesen zu sein und auch das städtische Impfzentrum und die bundesweite Kampagne #zusammengegencorona supported zu haben. Gemeinsam fürs Impfen – bei Instagram, LinkedIn und allem voran im echten Leben.

Flutkatastrophe in Deutschland

Als am 14. Juli 2021 ein Jahrhunderthochwasser weite Teile Europas ereilt, sterben allein in Deutschland mehr als 180 Menschen. Ganze Orte versinken im Schlamm, werden nahezu verschluckt. Was bleibt, ist eine Menge Arbeit, aber auch ebenso viel Hilfsbereitschaft – unzählige freiwillige Helfer packen vor Ort mit an, andere sammeln Sach- oder Geldspenden. Auch wir von construktiv machen mit und unterstützen das Deutsche Rote Kreuz mit einer Geldspende und einer spontanen Instagram-Aktion. Das Resultat: Zahlreiche Promis und Influencer rufen ihre Community öffentlich dazu auf, einen Beitrag zu leisten – und generieren so Rekordsummen an Spenden

Waldbrände in Europa

Auf Wasser folgt… Feuer. Denn auch so macht sich der voranschreitende Klimawandel bemerkbar – neben den Vereinigten Staaten sehen sich auch immer mehr europäische Länder unkontrollierbaren Waldbränden ausgesetzt. Besonders hart trifft es Frankreich, Spanien, Italien und auch die Türkei und Griechenland. Wo sie wüten, fügen die Brände der Natur irreversible Schäden zu und zerstören nicht nur riesige Waldflächen, sondern auch den Lebensraum der Tiere darin und der Menschen rund herum. Die Betroffenen in Griechenland unterstützen wir im August mit einer Geldspende an das Griechische Rote Kreuz.

Erdbeben in Haiti

Während die Flut und die Brände uns und viele Menschen in Deutschland womöglich vor allem deshalb so sehr treffen und bewegen, weil sie plötzlich so nah und direkt vor der eigenen Tür stattfinden, haben Menschen in anderen Regionen der Welt immer wieder mit derartigen Naturgewalten zu kämpfen. Haiti beispielsweise gilt als eines der ärmsten Länder der Welt: Nachdem bereits 2010 mehr als 200.000 Menschen durch ein Erdbeben ihr Leben und unsagbar viele ihre Heimat verlieren, wird das Land am 14. August 2021 erneut von einem Erdbeben ereilt, gefolgt von Starkregen. Auch dieses Mal sind die Menschen vor Ort nicht gegen die Naturgewalt gewappnet. Erneut sterben mehr als 2000 Haitianer.

 

Um Hunger und Not vor Ort zu bekämpfen und den Wiederaufbau von Infrastruktur, Lebensräumen sowie auch der politischen Sicherheit voranzutreiben, unterstützen wir die Welthungerhilfe und das Deutsche Rote Kreuz, die sich vor Ort engagieren und Zuversicht schaffen.

INTERESSE GEWECKT?

Für weitere Informationen zum Thema construktives Engagement oder unserer Arbeitsweise und individuellen Angeboten, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden.

CHRISTIAN PANSCH

Geschäftsführer

0421 27867-260

Weitere Beiträge

Social Media Trends 2022
Social Media Trends 2022

Wie das Internet klimaneutral wird: ein Interview mit Erik Sommer, dem Initiator von „CO2-neutrale Website“

Der Klimawandel ist das Problem unserer Zeit. Das Bewusstsein dafür, dass wir jetzt handeln müssen, steigt. Doch während global viele Klimaschutzziele gesetzt werden und immer mehr Menschen auf ihren Konsum achten oder diesen ausgleichen, bleibt ein wichtiger Faktor meist ungesehen: das Internet. Jeder einzelne Aufruf, jeder Klick auf einer Website verursacht CO2-Emissionen. Bereits jetzt macht das Internet ungefähr 3,7% der globalen Emissionen aus. Wäre das gesamte Internet ein Land, würde es sogar mehr CO2 ausstoßen als Japan1  mit 3,2%.

 

Da construktiv sich ebenfalls der Initiative „CO2-neutrale Website“ angeschlossen hat, haben wir im Folgenden vertiefende Informationen darüber zusammen gestellt, wie die Emissionen einer Website entstehen und wie man sie reduzieren und/oder kompensieren kann. Um direkt zum Interview mit Erik zu kommen, klicke hier. Artikel und Interview stehen übrigens auch auf Englisch zur Verfügung. 

Veröffentlicht von
SEBASTIAN MATTHIES

Der unsichtbare Verbraucher

Wo entstehen die CO2-Emissionen durch die eigene Website?

Die eigene Website ist für viele Betreiber erstmal ein unsichtbares Medium. Hier und da gibt es Rechnungen zu begleichen, Besucherzahlen kursieren neben Keyword-Analysen umher – aber eben alles digital! Von einer klimaneutralen Website wird häufig aber noch nicht gesprochen. Wo kommt es denn nun zu dem CO2-Ausstoß? Der fängt dort an, wo sich die Website befindet – nämlich auf dem Server eines Webhosting-Anbieters, außer die Website wird selbst gehostet, dann ist der Standort des Servers im Idealfall das eigene Unternehmen. Leicht verständlich wird die resultierende CO2-Emission durch die eigentliche Definition eines Servers. Denn solch ein Server ist nichts anderes als ein Computer, der rund um die Uhr läuft um die Verfügbarkeit der Website zu garantieren. 

Zweiter Faktor sind die Nutzer. Jeder Besucher und jeder Seitenaufruf sorgt zwangsweise für Stromverbrauch. Egal ob über Smartphone, Tablet oder PC gebrowst wird, der Stromverbrauch ist messbar.

Fazit: wo Strom verbraucht wird entstehen irgendwo auch CO2-Emissionen.

Der Dreiklang der Nachhaltigkeit

Als Website-Betreiber stellt sich nun die Frage: Was ist zu tun? Wie kann ich einen Beitrag leisten um meinen CO2-Fußabdruck zu reduzieren? Dazu gilt es zunächst einmal diesen wichtigen, allgemeingültigen Dreiklang anzuwenden: vermeiden, reduzieren, kompensieren.

Doch ist das gar nicht so einfach, vor allem wenn es um digitale Anwendungen geht. Websites sind wichtiger Hauptbestandteil der Wirtschaft, kaum ein Unternehmen kommt ohne eine aus.

Überflüssige CO2-Emissionen vermeiden

Wer mit seinem gesamten Unternehmen klimaneutral werden möchte, sollte zu Anfang einen geordneten Überblick über alle Vorgänge im Unternehmen gewinnen, die zu CO2-Emissionen führen. So verhält es sich auch, wenn erstmal die Website im Fokus steht. Webhosting kann ebenfalls schnell in einzelne Punkte unterteilt werden. Es stellen sich Fragen wie, auf welchen Servern die Website liegt und wie viele Menschen von wo aus auf die Seiten zugreifen. Beim Webhosting lassen sich aber leider meist nur sehr geringfügig Prozesse vermeiden, da fast jeder Schritt im Prozess wichtig und unvermeidbar ist.

Nicht vermeidbaren Ausstoß nach Möglichkeit reduzieren

Was nicht vermieden werden kann, wird stattdessen verkleinert. Z. B. indem der Strom, der für die Betreibung der Website benötigt ist, von Ökostrom-Anbietern bezogen wird oder alternativ die Website bei einem Hoster liegt, der ebenfalls Ökostrom bezieht. Auch die Performance einer Website ist sehr wichtig, wenn es um die Reduktion des Stromverbrauchs geht. Eine optimierte Website weist deutlich schnellere Ladezeiten auf und verringert den Stromverbrauch signifikant.

Reduzierte CO2-Emissionen durch Kompensation ausgleichen

Nachdem alles getan wurde, um den CO2-Fußabdruck der eigenen Website so klein wie möglich zu halten, geht es nun um die Kompensation der unvermeidbaren Treibhausgas-Emissionen – die letzte und wichtigste Etappe.

 

Wer mit seiner Website wirklich klimaneutral werden möchte, kommt an diesem wichtigen Schritt nicht vorbei. Ziel ist es nun, sämtliche Emissionen, die nicht eingespart werden können, durch Klimaschutzprojekte auszugleichen bzw. zu kompensieren. Klassisch ist unter anderem, wie bereits erwähnt, der Ausgleich der durch die Nutzer entstandenen Emissionen. 

Um dieses Ziel zu erreichen, haben sich bereits viele Anbieter gefunden, die die gezielte Unterstützung solcher Klimaschutzprojekte zum Kauf gegen Zertifikate anbieten. Zum Teil ist es sogar möglich genau zu wählen, welche Projekte unterstützt werden sollen. So gibt es etwa die Wahl zwischen dem Aufbau von  Energieeffizienzprojekten, der Finanzierung nachhaltiger Energieerzeugung mit  Wind- und Wasser sowie Projekten zur Aufforstung, wobei der damit verbundene Kompensationseffekt erst mit dem Wachstum des Baumes nach einigen Jahren auftritt. Aus diesem Grund gibt es auch Projekte, deren Ziel es ist, bestehenden Regenwald zu kaufen, um diese Flächen vor Gefahren wie etwa illegalen Brandrodungen zu schützen.

Eine Website ist also erst dann klimaneutral, wenn die entstehenden CO2-Emissionen berechnet, verkleinert und schlussendlich auch durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen werden. Dabei müssen auch die CO2-Emissionen der Nutzer kompensiert werden.

Klimaneutralität per Klick

Was verbirgt sich hinter dem Zertifikat von "Co2-neutrale Website"?

Große Namen wie Krombacher oder T-Online setzen auf das Zertifikat von „CO2-neutrale Website“ um mit ihrer Website klimaneutral zu werden – und das hat einen Grund: Es ist nämlich alles andere als egal, von welchem Anbieter welches Zertifikat erworben wird. Eine klare Struktur, Transparenz und ausschließlich durch den Gold Standard zertifizierte Projekte sind die wesentlichen Aspekte bei der Wahl des geeigneten Anbieters. Bei „CO2-neutrale Website“ ist dies eindeutig der Fall. So werden Wasserprojekte in Afrika, Windenergieprojekte in der Türkei oder Regenwaldprojekte in Südamerika unterstützt, kontrolliert von unabhängigen Stellen.

Wir gehören zu einem von über 2.500 Unternehmen aus mehr als 50 Ländern, die das Siegel der Initiative auf ihrer klimaneutralen Website tragen.

Was ist eigentlich der Gold Standard?

Der Gold Standard wurde 2003 vom World Wide Fund for Nature, dem WWF, ins Leben gerufen. Er soll die Projekte zertifizieren, die besonders effektiv, zukunftsorientiert und vor allem nachhaltig Treibhausgase in der Atmosphäre reduzieren oder durch ihr Handeln vermeiden. Mittlerweile ist die Auszeichnung von mehr als 80 NGOs als wichtigste Zertifizierung für Klimaschutzprojekte zur Reduzierung von CO2 in der Atmosphäre bekannt.

 

 

Interview mit Erik Sommer

Fragen an den Kopf hinter "CO2-neutrale Website"

Hi Erik! Wir freuen uns sehr, dass du dich für ein Interview mit uns bereit erklärt hast!

1. Erstmal würde ich dich darum bitten wollen, dass du dich kurz vorstellst und erklärst, warum du 2009 die Initiative gegründet hast.

Bereits 2009 hatte das Internet die Luftfahrtindustrie in Bezug auf den CO2-Ausstoß überholt. Daher haben wir uns dazu verpflichtet, Unternehmen dabei zu helfen, die CO2-Emissionen ihrer Websites zu kompensieren und die gute Nachricht mit ihren Nutzern zu teilen.

Ich habe einen Hintergrund in Windkraftanlagen. Dadurch wuchs mein Interesse an unserer Umwelt und vor allem an dem, was wir als Individuum schon tun können um Gutes zu bewirken.

2. Was sind beim Webhosting die größten Emissionsquellen? Auf was sollte besonders geachtet werden und wie ist es möglich diese Faktoren zu minimieren?

Etwa 5 % der CO2-Emissionen stammen vom Hosting, 95 % der CO2-Emissionen stammen von den Besuchern. Das bedeutet, dass ein Unternehmen nur in Bezug auf die 5 %, die durch das Hosting entstehen, etwas tun kann.

3. Ihr unterstützt mehrere Projekte in verschiedenen Ländern, wie sucht ihr euch diese Projekte aus und was sind eure Auswahlkriterien neben der Zertifizierung durch den Gold Standard?

Bei der Auswahl der Methoden zur Kompensation von CO2-Emissionen setzen wir folgende Prioritäten: CO2-Reduzierung durch Gold-Standard-Projekte, Erzielung von sozialen Verbesserungen in Entwicklungsländern, Beitrag zum Aufbau neuer Anlagen für erneuerbare Energien (Wind und Sonne) und die Verbreitung der Botschaft, dass CO2-Kompensation eine sinnvolle Ergänzung zu Ihrer gesamten Klimainitiative ist.

 

Um die ehrgeizigen Ziele der CO2-Reduzierung und der sozialen Verbesserungen in den Entwicklungsländern zu erreichen, haben wir uns in verschiedenen Klimaschutzprojekten in Afrika engagiert. Wir unterstützen den Aufbau erneuerbarer Energiequellen, wie z. B. neue und effizientere Windkraftanlagen. Wir engagieren uns nur in Ländern, in denen wir glauben, dass der Ausbau der erneuerbaren Energien einen Netto-Neueffekt haben kann.

4. Wie viel von dem für das Zertifikat gezahlte Geld fließt direkt in die Projekte?

Im Durchschnitt über mehrere Jahre sind es etwa 90 %.

5. Von welchem Kontinent und aus welchem der über 50 Länder in denen Unternehmen deine  Initiative unterstützen kommen die meisten Anfragen?

Europa, Dänemark. Deutschland ist das zweitgrößte Land, wird aber bald Dänemark überholen.

6. Woran glaubst du liegt das und wo wollt ihr noch mehr Unterstützer gewinnen?

Wir haben die Initiative in Dänemark gestartet, und der dänische Staat war Mitbegründer der Initiative.

 

Diese Initiative war die erste ihrer Art. Zeitungen, Radiosender usw. verbreiteten die Initiative, was ihr zu einem [schnellen] Wachstum verhalf. Deutschland ist neben Dänemark unser Hauptschwerpunkt, und wir sehen, dass Unternehmen aus Deutschland ebenso wie dänische Unternehmen daran interessiert sind, ihre Teilnahme zu verlängern, was großartig ist, weil wir dann wissen, dass wir etwas richtig machen.

 

Wenn man Teil der CO2-neutralen Website ist, stärkt man nicht nur sein eigenes nachhaltiges Profil. Auch die Nutzer finden das attraktiv und ziehen eine nachhaltige, CO2-neutrale Website anderen vor.

7. Wie gut steht Europa beim Thema Klimaneutralität zum Rest der Welt da?

Europa übernimmt eine führende Rolle. Aber wir können uns nicht allein auf die Regierungen verlassen. Auch Privatpersonen und Unternehmen müssen ihren Beitrag leisten. Da unser Projekt das Geschäft unserer Teilnehmer stärkt und gleichzeitig dem Klima hilft, sehen wir gute Chancen für eine echte Wirkung.

8. Google und Facebook beziehen 100% ihres Stroms aus erneuerbaren Energiequellen. Wie wichtig ist dieser Schritt?

Sehr wichtig. Es beweist, dass die Unternehmen Vorteile darin sehen, klimafreundliche Maßnahmen zu ergreifen.

Facebook, Google und andere große Unternehmen können den Endnutzer und seine Energiequellen nicht kontrollieren – auch deswegen berücksichtigen wir die Emissionen der Nutzer in unseren Berechnungen.

Die Nutzung erneuerbarer Energien ist also sehr wichtig – egal ob man ein kleines oder großes Unternehmen ist. Man sollte tun, was man tun kann und dafür ist unsere Initiative ein guter Anfang.

9. Kaum eine Branche ist so schnelllebig und anpassungsfähig wie die Digitalbranche. Wie schätzt du die Entwicklung der Branche in Hinsicht auf Klimaneutralität ein?

Sehr positiv. Aber bedenken Sie, dass die ersten Schritte sehr kostspielig waren – aber sie wurden dennoch unternommen. Jetzt können die Unternehmen von vielen Maßnahmen profitieren. Das kann den Wandel beschleunigen.

10. Wie siehst du unsere momentane Lage – können wir den Klimawandel noch stoppen bzw. rückgängig machen und was ist jetzt besonders wichtig?

Ja, wir können noch viel tun. Entscheidend ist, dass alle mit Taten beitragen, nicht nur mit Worten. Unsere Initiative ist ein guter Anfang für viele Unternehmen.

Ich bin begeistert und freue mich, dass unsere Initiative wächst und dazu beiträgt, dass Menschen und Unternehmen die Bedeutung der CO2-Reduzierung erkennen.

 

Was mich auch freut, ist die Tatsache, dass unser Projekt selbst direkte Ergebnisse liefert. Wir reduzieren die CO2-Emissionen und verbessern die Lebensqualität von Familien in Entwicklungsländern. Das ist eine Win-Win-Situation für das Unternehmen und den Planeten, und ich hoffe, dass sich in Zukunft noch mehr Unternehmen daran beteiligen möchten.

Vielen Dank für deine aufschlussreichen Antworten, Erik!

 

>>Hier geht’s zur Initiative  co2neutralwebsite.de >>

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CHRISTIAN PANSCH

Geschäftsführer

0421 27867-260

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