Website-Optimierung durch UX-Testing
Übersichtlichkeit, intuitive Bedienbarkeit und ansprechendes Design: Nutzerfreundliche Websites stärken die Customer Journey und verbessern die Nutzererfahrung. Je mehr Hürden User überwinden müssen, desto eher wenden sie sich von Anwendungen ab – und verlassen schlimmstenfalls die Website. Wir erklären, wie Sie mit UX-Testing Schwachstellen erkennen und Websites auf die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe optimieren!
UX-Testing – brauche ich das?
Gründe fürs UX-Testing
UX-Testing offenbart Schwachstellen von Websites und Anwendungen früh im Entwicklungsprozess – das erspart unnötige Entwicklungs- und Designschritte und verringert das Risiko eines Flops. So sparen Sie nicht nur Kosten und Ressourcen, sondern steigern auch die Conversions Ihrer Website. Nutzerzentrierung ist hier das Schlüsselwort: Das Design der Website richtet sich ganz nach den Bedürfnissen und der Customer Journey des Kunden.
Reaktionen und Feedback der Tester beantworten Fragen wie:
- Können Nutzer Aufgaben erfüllen, die für Ihre Anwendung oder Website typisch sind?
- Wie verläuft der typische Nutzerfluss und die Customer Journey auf der Website?
- Verhalten sich die Benutzeroberflächen und Funktionen gemäß der Erwartungen der Nutzer?
Einfach gefragt: Treffen Aufbau und Inhalt der Website die Erwartungshaltung der User?
Ist die Website auf den Nutzer und dessen Bedürfnisse abgestimmt, bestimmt das maßgeblich den Website-Erfolg. Wichtige KPIs bezüglich der Website-Performance sind etwa Traffic und Absprung- bzw. Abbruchrate, aber auch spezifischere Werte wie die Task Success Rate, wie häufig die Suchleiste statt der Navigation genutzt wird oder auch die Zeit, die ein User für den Abschluss einer Aufgabe benötigt. Auch die Anzahl ausgefüllter Kontaktformulare kann ein KPI sein. So lassen sich mit UX-Testing Conversion Rates um bis zu 50 Prozent erhöhen[1].
Los geht’s: Vorbereitungen für den UX-Test
Ziele und Probanden bestimmen
Klar: Die grundlegende Voraussetzung eines UX-Tests sind geeignete Tester. Wichtig ist, dass Testpersonen ein möglichst genaues Abbild der zuvor bestimmten Personas widerspiegeln. Geeignete Tester lassen sich aufgrund demografischer Daten wie Alter, Geschlecht und Wohnort und psychografischer Daten wie Motive, Persönlichkeiten und Life-Style-Kriterien bestimmen.
Doch wie viele Testpersonen brauchen wir für UX-Testing? Eine Daumenregel: Um erste Einblicke und Feedback zum Entwicklungsstatus einer Website zu erhalten, reichen fünf Tester pro definierter Persona. Ansonsten gilt: Je größer die Anzahl der Tester, desto genauer und aussagekräftiger die Testergebnisse. Zu den Vorbereitungen eines UX-Tests gehört außerdem das Klären der Fragen: Was wollen wir durch UX-Testing erreichen? Welche Erkenntnisse bringen unserem Entwicklungsprozess den größten Mehrwert?
Solche Fragestellungen hängen natürlich immer vom jeweiligen Projekt ab. Testaufgaben stellen normalerweise typische Anwendungen einer Website nach. Ziel ist es, das Nutzererlebnis der User nachzuempfinden. Wie schnell erreichen Nutzer gesuchte Inhalte? Wie gut finden sie sich zurecht? Machen Sie sich über grundlegende Fragestellungen frühzeitig Gedanken: Damit bilden Sie die ideale Grundlage für das eigentliche UX-Testing.
UX-Tests: Wann ist der richtige Zeitpunkt?
Kosten und Ressourcen sparen: Frühes Testen lohnt sich
Wann aber ist UX-Testing überhaupt sinnvoll? Ganz klar: so früh wie möglich. Frühzeitige Re-Designs sparen Ressourcen und Kosten. Anwendungsprobleme lassen sich von Beginn an vermeiden. Spätere UX-Tests dienen lediglich kleineren Anpassungen.
UX-Testing-Methoden
Usability-Tests, Eye-Tracking und Co.
Die Möglichkeiten eines UX-Tests sind vielfältig: vom klassischen Usability-Test im Labor bis hin zum Eye-Tracking. Hier ein Auszug typischer UX-Testing Methoden:
Der Klassiker: Usability-Tests
Wer kennt sie nicht: unübersichtliche Warenkorb- und Checkout-Seiten. Erfahrungsgemäß verlieren Onlineshops potenzielle Käufer an genau diesen Stellen. Das macht den Checkout zum idealen Optimierungsbereich im Kaufprozess. Hier kommt UX-Testing ins Spiel: Methoden wie der klassische Usability-Test helfen dabei, Verbesserungspotenziale von Websites und Anwendungen aufzudecken. Dabei gilt: Usability-Tests decken immer nur einen Teil der User Experience ab und sind nur ein erster Schritt in Richtung UX-Optimierung!
Beim Usability-Test bearbeiten Testpersonen Aufgaben, die für die jeweilige Anwendung oder Website typisch sind. Eine solche Aufgabe könnte lauten: „Suchen und kaufen Sie Produkt XY auf folgender Website.“ Das Nutzerverhalten gibt Hinweise auf potenzielle Optimierungsbereiche und identifiziert digitale Stolpersteine.
Wir unterscheiden zwischen zwei Varianten des Usability Tests: ortsgebundene Tests unter kontrollierten Bedingungen und ortsunabhängige Remote-Tests. Der Vorteil eines Tests unter kontrollierten Bedingungen: Mausbewegungen, Bildschirminhalte und Handlungen sind direkt überwachbar.
Ganz nach dem Motto „den Gedanken freien Lauf lassen“ analysieren Usability-Experten bei der Think-Aloud-Methode, zu Deutsch „lautes Denken“, außerdem die Gedanken und Empfindungen der Testpersonen.
Nach dem Test fassen wir alle gesammelten Daten zusammen und analysieren diese. Auf Grundlage der Analysen erstellen wir Test-Reports. Test-Reports werden nach jedem UX-Test angefertigt. Das ist wichtig: Nur so vollziehen Sie die Testergebnisse auch noch zu einem späteren Zeitpunkt nach. Test-Reports enthalten Informationen zum Hintergrund des Tests, der Methode, den Ergebnissen und abgeleiteten Lösungen.
Eye-Tracking
Wie intensiv, in welcher Reihenfolge und über welchen Zeitraum Nutzer Elemente auf Benutzeroberflächen betrachten, erkennen wir mithilfe von Eye-Tracking. Diese Methode macht scheinbar unsichtbare Entscheidungsprozesse sichtbar. Ziehen einzelne Objekte das Interesse der Testpersonen besonders an? Welche Elemente übersehen Nutzer vielleicht sogar? Antworten liefert die Aufzeichnung und Analyse des Blickverlaufs.
Sogenannte Heatmaps helfen bei der Analyse der Test-Ergebnisse. Heatmaps visualisieren, wie lange bzw. wie häufig User bestimmte Bereiche der Benutzeroberfläche betrachten. Häufig betrachtete Elemente werden rot, selten betrachtete Bereiche grün dargestellt. Eine Kombination aus Eye-Tracking und klassischen Usability-Tests deckt Schwachstellen besonders effektiv auf.
Mobile Usability Testing
Umfassendes Usability Testing schließt immer auch die mobile Optimierung mit ein: Kleinere Bildschirmgrößen und die Bedienung via Touchscreen stellen vollkommen neue Anforderungen an die Benutzeroberfläche und Nutzerführung. Dies erfordert eine vernünftige Priorisierung der Inhalte.
Kernaufgaben müssen auch unterwegs einfach zu erledigen sein. Bedenken Sie dabei: Im Vergleich zu Desktop-Anwendungen nutzen wir Smartphone und Tablet auch in recht hektischen Situationen, oftmals auch unkonzentrierter. Häufig sind es bereits grafische Kniffe, mit denen sich Schwachstellen beheben lassen.
Fazit: Jeder Test braucht ein Ziel!
Wissen, wann UX-Testing sinnvoll ist
UX-Testing spart unnötige Korrekturschleifen und damit Kosten sowie Ressourcen. Es verdeutlicht, welche Erwartungshaltung Endnutzer an Anwendungen und Websites haben und inwieweit diese erfüllt werden. Als Grundlage für wirksames und effektives UX-Design führt es zu mehr Interaktionen und geringeren Abbruchraten. UX-Testing ist besonders im frühen Entwicklungsprozess sinnvoll – vor allem dann, wenn Sie Neues ausprobieren und User auf unbekanntes Territorium schicken. Vor jedem UX-Testing muss klar definiert werden, was Sie mit dem Test erreichen wollen! Dann steht einem erfolgreichen Test nichts mehr im Weg.
Quellen
[1] The Daily Egg (2018): User Experience Testing: UX Methods and Tools, Stand: 12.09.2019
Foggia Leonel (2018): Usability testing: what is it an how to do it?, UX Collective, Stand: 12.09.2019
INTERESSE GEWECKT?
Für weitere Informationen zum Thema UX-Testing, unserer Arbeitsweise und individuellen Angeboten, können Sie sich jederzeit gerne an uns wenden.
Weitere Beiträge
Barrierefreies Webdesign – Schlüsselelemente
Mit barrierefreiem Webdesign gestalten Sie zugängliche Websites für alle! Erfahren Sie hier, was Sie zu wichtigen Elementen und der Umsetzung von barrierefreiem Webdesign wissen sollten.
Digitale Barrierefreiheit bis Juni 2025
Bis Juni 2025 müssen zahlreiche Websites auf Barrierefreiheit umgestellt sein. Erfahren Sie hier alles zu den Richtlinien und aktuellen Gesetzen!
Karrierebereiche für Unternehmen – Vorteile und Tipps
Wie Sie sich mit ihren Karriereseiten von der Konkurrenz abheben und so neue Mitarbeitende gewinnen, erklären wir in diesem Beitrag.
Die Welt der AI-Tools
Welche AI-Tools zur Bildgenerierung gibt es? Was sind Vor- und Nachteile und wie erhalten wir die besten Ergebnisse? ▶ Mehr in unserem Guide!